Volker Schlöndorff stellt seinen neuesten Film „Der Waldmacher“ heute um19.30 Uhr in „seinem“ Caligari persönlich vor. Der Wiesbadener Oscar-Preisträger widmet seinen ersten Dokumentarfilm dem Lebenswerk des Australiers Tony Rinaudo, der seit Jahrzehnten gemeinsam mit afrikanischen Bäuer:innen eine simple Schnitttechnik praktiziert und verbreitet. Der 83-jährige Filmemacher tourt mit „Der Waldmacher“ dieser Tage unermüdlich deutschlandweit durch Kinos und macht natürlich auch in seiner Heimatstadt Station. Wer den Film und seinen Macher erleben will, muss schnell sein: Es gibt nur (Tipp: „Rang“ anklicken) noch ein paar letzte Tickets.
Bäume wachsen lassen, ohne welche zu pflanzen – wie das geht, zeigt Tony Rinaudo. In beeindruckenden Bildern lässt Schlöndorff die Zuschauer:innen daran teilhaben, wie dank der Passion eines Mannes eine ganze Region wieder aufblüht.
Neue Hoffnung dank besonderer Entdeckung
1981 kommt Rinaudo als junger Agrarwissenschaftler in den Niger, um die wachsende Ausbreitung der Wüsten und das Elend der Bevölkerung zu bekämpfen. Radikale Rodungen haben das Land veröden lassen und einst fruchtbare Böden ausgelaugt. Doch Rinaudos Versuche, die Wüste durch das Pflanzen von Bäumen aufzuhalten, scheitern, und nahezu alle seine Setzlinge gehen wieder ein. Doch dann bemerkt er unter dem vermeintlich toten Boden ein gewaltiges Wurzelnetzwerk – eine Entdeckung, die eine beispiellose Begrünungsaktion zur Folge hat, und unzähligen Menschen neue Hoffnung schenkt. 2018 wurde er für sein Engagement mit dem Alternativen Nobelpreis geehrt.
Schlöndorff erzählt auf der Leinwand so faszinierend wie auf der Bühne
Von den bisherigen Stationen der Kinotour ist über beeindruckende Abende in ausverkauften Häusern zu lesen. „Schaut euch diesen tollen Film unbedingt an, er ist ein Plädoyer für Zusammenhalt und öffnet die Augen für ungenutzte Möglichkeiten“, empfiehlt zum Beispiel das Augsburger Liliom-Kino nach dem dortigen Schlöndorff-Waldmacher-Abend. Für das „Heimspiel“ Schlöndorffs im Caligari gibt es heute nur noch ein paar allerletzte Tickets.
(sun/dif / Fotos Liliom Kino Augsburg / Hagaff Fotografie)