Von Tamara Winter. Fotos Veranstalter.
An diesem frühlingshaften März-Freitag versüßt uns das gute Wetter mit fast vergessenen Sonnenstrahlen endlich wieder die freien Stunden. Aber nicht nur das. Von Freitag bis Sonntag hat die Kulturszene der Stadt, von Theater über Umwelt- und Integrationsveranstaltungen bis hin zu knackigen Konzerten wieder einiges im Angebot. Und: Der Zirkus kommt in die Stadt! Ein prall gefülltes Wochenende, frei nach dem Motto „Abwechsung ist alles“ – und damit man bei den vielen abwechslungsreichen bis ausgeflippten Events nicht den Überblick verliert, gibt es hier den brandaktuellen sensor-Wochenendfahrplan für ein unterhaltsames Wochenende!
FREITAG
Sarrasani-Premiere: Nach vier Jahren kommt Sarrasani wieder nach Wiesbaden – aber nicht allein. Auf dem Dern’schen Gelände präsentiert Starmagier André Sarrasani gemeinsam mit Raoul Schoregge und seinem Chinesischen Nationalcircus die Show „CHINATOWN – vom fremden Zauber zweier Welten“. Heute ist Premiere. Vom 18. bis zum 28. März vereinen sich Magie und Ballett mit der legendären Artistik aus dem Reich der Mitte. Das Ergebnis: eine virtuose Show, die die Zuschauer nach Chinatown entführen soll, in diesen weltweit vertretenen Mikrokosmos chinesischen Lebens mit all seiner Exotik, Mystik und Spiritualität.
Elementare Fragen einer Kabarettistin: Die quirlige Oberbayerin Andrea Limmer stellt um 19.30 Uhr im Theater im Pariser Hof ihr neues Programm „Aus is’!“ vor, in dem sie sich mit Anfang und Ende der Dinge beschäftigt. Warum schwankt man in der heutigen Zeit dauernd zwischen Fern- und Heimweh? Wie schafft man es, beständig sicher aus- oder umzusteigen? Um elementare Fragen wie diese zu klären, nimmt die sympathische Kabarettistin ihre Zuschauer auf eine rasante Reise mit, während der man gemeinsam die Untiefen des Lebens und die Stürme des Schicksals durchfährt. Denn „d’Limmerin“ selbst hat mit ihren jungen Jahren schon viel erlebt und eben das präsentiert sie charmant und stimmgewaltig, sowie schreiend komisch in Figuren, die jeder kennt, jedoch so noch nie gesehen hat. Ob man trotz allen Aus- und Umsteigens am Ende im sicheren Hafen „Heimat“ einlaufen und sein Glück finden kann, stellt sich erst heraus, wenn es auch am Ende der Show heißt: „Aus is’!“. Hier gibt’s schon einmal einen kleinen Vorgeschmack: www.youtube.com/watch?v=XfxRWzZ7wMA&feature=youtu.be
Nur für eine Nacht – Tucholsky rockt! Der Ensembleschauspieler und Bühnenmusiker Nils Strunk widmet sich ab 20 Uhr im „Asyl des müden Europäers“ dem Autor Kurt Tucholsky in der Reihe „Tonight or Never“, die so heißt, weil es das, was es dort gibt, immer nur an diesem einen Abend gibt. Kaspar Hauser spielt dieser Tage am Hessischen Staatstheater Wiesbaden nicht nur in den Ballett- und Schauspiel-Abenden im Großen und Kleinen Haus eine Rolle. Auch im „Asyl des müden Europäers“ – der coolen Büro-, Party-, Kultur- und noch vieles mehr-Location in der Wilhelmstraße 47 – taucht er am Freitagabend um 20 Uhr auf und zeigt dort ein völlig anderes Gesicht. Denn „Kaspar Hauser“ war auch eines der Pseudonyme vom berühmten Kurt Tucholsky. Nils Strunk liest Texte aus der Feder des „kleinen dicken Berliners“, der wie es heißt mit einer Schreibmaschine eine Katastrophe aufhalten wollte So sagte Erich Kästner einmal über Tucholsky. Dazu singt Nils Strunk Lieder zur elektronischen Gitarre. Denn Kurt Tucholsky rockt! Und das für nur 3 Euro Eintritt.
Astronomische Woche – Himmelswunder im Fernglas: Die Astronomische Gesellschaft URANIA veranstaltet in diesem Jahr zum 48. Mal ihre Astronomische Woche. Am Freitag, 18.03.2016, um 20 Uhr lädt sie zu einem Vortrag von Ralf Chita über das Thema ‚Himmelswunder im Fernglas‘ ein. Der Vortrag findet in der Sternwarte auf der Martin-Niemöller-Schule statt. Im Anschluss besteht bei gutem Wetter die Möglichkeit zur Beobachtung von Mond, Jupiter und dem Sternenhimmel mit den Instrumenten der Sternwarte. Dabei kann das im Vortrag erworbene Wissen gleich in der Praxis angewendet werden.
Integration beim Sardellen Fest: Aufgrund der aktuellen Flüchtlingsbewegung fühlt sich der gemeinnützige Verein „Delphin“ für Nachhilfe und Sprachunterricht verpflichtet dieser Entwicklung ein stückweit unter die Arme zu greifen, indem er sich bereit erklärte im Dezember 2015 auch Einstiegskurse und Integrationskurse für Flüchtlinge anzubieten. Derzeit werden dort insgesamt 80 Flüchtlinge unterrichtet. Am Freitag und Samstag jeweils von 10 bis 20 Uhr feiert der 2001 gegründete Verein das jährlich stattfindende traditionelle Sardellen Fest am Faulbrunnenplatz, Ecke Bleichstraße und Schwalbacher Straße. Als Zeichen der Freundschaft, des Dialog und der Integration wird zusammen mit den Flüchtlingen aus ihren Deutschkursen und deren Freunden feierlich integriert und Sprachpraxis geübt. Zu diesem Ereignis, das ursprünglich aus der Schwarzmeer-Region kommt, sind alle WiesbadenerInnen herzlich eingeladen interkulturelle Spezialitäten zu genießen und mitzufeiern.
Filmgespräch mit Zeitzeugen: Der Wiesbadener Filmautor Peter Hartl präsentiert in der Reihe „Filmstadt Wiesbaden“ um 20 Uhr seine Dokumentation „Wir Nachkriegskinder“ im Caligari, Marktplatz 9. Im Anschluss an die Vorführung findet ein Filmgespräch mit Hartl und dem Wiesbadener Zeitzeugen Hans Dieter Schreeb statt. Schreeb hat gerade einen Roman über die Nachkriegsjahre in Wiesbaden geschrieben und ist Vielen als Autor, Journalist und Historiker bekannt. Hartl zeichnet in seinem Film die aufregenden Jahre der Nachkriegszeit in prominenten Erlebnisberichten nach, die wenig bekannte Kindheitserfahrungen offenbaren, wie beispielsweise von Filmstar Eva-Maria Hagen.
sensor-Film des Monats: Der Klimawandel ist eines der bedeutendsten Themen unserer Zeit. In der vierten NATURfilmNACHT des Murnau Filmtheaters ist mit Volker Angres ein interessanter Experte zu Gast. Prima Klima? Der Film- und Talkabend beschäftigt sich mit aktuellen Fragen. Wie steht es um unseren Planeten? Wie berichten die Medien darüber? Der ZDF-Umweltexperte fehlte auf keiner Klimakonferenz der letzten Jahre und bringt an diesem Abend zwei spannende Filme zum Thema mit: „Operation Erdklima“ und „Flucht vor dem Klimawandel“. Im Anschluss steht der Regisseur Angres unter der Moderation des ZDF-Journalisten und Naturdokumentarfilmers Andreas Ewels für Gespräche mit dem Publikum bereit. www.murnau-stiftung.de
Tanz die Hydra!…man gewöhnt sich dran: Das stilbewusste DJ-Kollektiv „Tanz die Hydra“ aus Wiesbaden meldet sich zurück! Sie präsentieren seit 1993 die sympatisch anonymen Köpfe der Hydra Musik von Rock bis seltsam auf Vinyl und CD. Dieser antiken Orgie zart-akustischer Dominanz sollte sich niemand entziehen. Ab 23 Uhr ist in der Kreativfabrik in der Murnaustraße 2 wieder alles möglich und es läuft folgendes Genre-Massaker: Rock, Funk, Hip Hop, Soul, Punk, Stoner, Grunge, Rock’n’Roll, Wave, Dada, Walzer, Crossover, Oldies, Disco, Ska, Glam Rock, Hair Metal. Man gewöhnt sich dran.
SAMSTAG
Parkfeld-Flohmarkt: Der dritte Samstag im März ist für die Anhänger von Kunst und Krempel ein ganz besonderes Datum, denn an diesem Tag wird in der Straße „Am Parkfeld“ in Wiesbaden-Biebrich die Flohmarkt-Saison eröffnet. Mit Ausnahme des Monats Juni verwandelt sich dann „Am Parkfeld“ bis einschließlich Oktober in eine Flohmarkt-Meile, in der Nützliches, Kunstvolles und manch skurrile Rarität den Besitzer wechselt. Wer sich von Keramik, Büchern, Bildern oder Kleidung trennen und sie verkaufen möchte, ist beim Flohmarkt in Wiesbaden-Biebrich an der richtigen Adresse. Öffnungszeiten: Jeden dritten Samstag im Monat von März bis Oktober (außer Pfingstturniermonat) von 7 bis 14 Uhr.
Welle machen für Meere ohne Plastikmüll: Plastikmüll ist ein globales Umweltproblem, das unsere Ozeane bedroht. Bis zu 13 Millionen Tonnen Plastik gelangen jedes Jahr alleine von Land aus ins Meer – auch über die Flüsse. Plastikmüll verrottet nie. Er wird von Sand und Steinen zerrieben und die Sonne macht das Material brüchig. Am Ende ist das Plastik mikroskopisch klein, aber immer noch da. Meeressäuger und Fische schlucken die zum Teil giftigen Plastikteilchenund am Ende kann er auch auf unserem Teller landen. Ehrenamtliche der Greenpeace-Gruppe Mainz/Wiesbaden beteiligen sich daher unter dem Motto #WELLEMACHEN an einem bundesweiten Greenpeace-Aktionstag und befreien gemeinsam ab 11 Uhr an der Südbrücke, Victor-Hugo-Ufer mit Bürgern das Mainzer Rheinufer von Müll, der anschließend an der Malakoff-Terrasse präsentiert wird.
Feier zur Tag- und Nachtgleiche: Seit knapp drei Monaten werden die langen Winternächte kürzer. Für kurze Zeit, kaum bemerkbar halten sich Tag und Nacht die Waage. Es ist Frühlingsbeginn, Tag- und Nachtgleiche, also eine Wendezeit im nicht mehr ganz so neuen Jahr. Wenn der „Kurztag“ sich zum „Langtag“ wendet, lädt das Team vom Schloss Freudenberg ein diesen besonderen Moment im Jahreslauf gemeinsam mit einem großen Feuer zu feiern. Zudem werden der Saison angemessene Speisen und Getränke angeboten. Und das besondere daran: Die meisten der Zutaten stammen aus dem im Schlosspark gelegenen „Garten der Kinder“. Nach der Einstimmung um 18 Uhr im botanischen Theater, wird das Feuer gemeinsam aufgebaut. Bei diesem schönen Feuerspektakel muss keiner frieren und der Eintritt ist frei, um Spenden für die Parkpflege wird gebeten.
Licht aus zur Earth Hour: Millionen Menschen schalten zur „Earth Hour“ am 19. März rund um den Globus das Licht aus – als Zeichen für den Umwelt- und Klimaschutz. Wiesbaden macht auch in diesem Jahr mit und lädt zu einer stimmungsvollen Stunde für einen lebendigen Planeten von 20.30 bis 21.30 Uhr auf den Bowling Green, wo es eine faszinierende Feuershow des Project PQ und Livemusik der Band „Freizeitkämpfer“ geben wird, aber natürlich auch interessante Informationen zum Thema. Mit einem mitgebrachten Windlicht können Besucher das aus Kerzen aufgestellte Earth-Hour-Symbol „60+“ verstärken. www.wiesbaden.de/earthhour
Zum (un)verwechseln ähnlich: Tyler Henderson ist Zuhause in vielen Stilrichtungen, hat aber schon immer eine Vorliebe für die Musik von Jimi Hendrix gehabt. Ohne die gängigen Hendrix-Klischees haargenau zu kopieren, schafft es Henderson, dieser Musik neues Leben einzuhauchen und die Atmosphäre der End-Sechziger Jahre live auf die Bühne zu zaubern. Dazu gehört der unverwechselbare Sound der Fender Strat, die auch Jimis Lieblingsinstrument war. Thomas Elsner steuert am Schlagzeug rhythmische Energie in Reinkultur dazu. Klaus Koschwitz als dritter im Bunde hat Jimi Hendrix bereits als Schüler auf seinem Transistorradio gehört, als dieser 1967 mit „Hey Joe“ in den Hitparaden auftauchte. Er ist daraufhin – wie Noel Redding, das berühmte Bandmitglied von Hendrix selbst – von der Gitarre auf den Bass umgestiegen und spielt mit dem Trio „Henderson plays Hendrix“ ab 20 Uhr endlich wieder im Walhalla-Theater. www.henderson-plays-hendrix.com
Ikone des Dark-Wave: Mit Anne Clark kommt um 21 Uhr eine ungewöhnliche Künstlerin in die Alte Schmelze. Wie keine andere hat sie bereits in den 80ern ihren eigenen Stil mit ihren einzigartigen, rhythmisch vorgetragenen „Spoken words“ und ihren tanzbaren Elektro-Grooves entwickelt. Sie bescherte uns Hits wie „Our Darkness“ und „Sleeper in Metropolis“, und nebenbei experimentierte die britische Künstlerin aus Norfolk aber auch immer mit akustischen Instrumenten wie Cello, Violine und Klavier. Nachdem sie viele Jahre mit ihrer Band quer durch Europa tourte, ist sie nun wieder zurück mit ihrem ursprünglichen Duo Line up, welches sie berühmt machte. Im Frühjahr 2016 werden Anne Clark und ihr musikalischer Partner, der deutsche Musiker und Produzent HerrB, ihre kreative Reise fortsetzen und mit neuem Material auf ihre „Wasted Wonderland European Tour“ gehen.
SONNTAG
Tausendundeine Nacht der Puppen: Für Antje Kania ist Improvisation alles. Viele Jahre war sie für das Wiesbadener Improvisationstheater „Für Garderobe keine Haftung“ im Einsatz, seit 2012 arbeitet sie freiberuflich als Puppenspielerin, und auch die Stücke ihres Figurentheaters sind: improvisiert. Um 14.30 Uhr wird die talentierte Mutter zweier Kinder in der Kreativfabrik einige Geschichten vom Sultan, Aladin und Ali Baba aus tausendundeiner Nacht erzählen und die Puppenbühne zum Leben erwecken. www.figurentheater-kania.de
Liederabend in der Bergkirche: Klaus Uwe Ludwig (Bariton) und Andreas Karthäuser (Klavier) interpretieren um 17 Uhr im Gemeindesaal der Wiesbadener Bergkirche Lieder von Max Reger und Richard Strauss. Sie gehörten vor gut 100 Jahren zu den meist aufgeführten deutschen Komponisten. Außerdem erklingen Liedvertonungen von Johannes Brahms, Edvard Grieg, Hugo Wolf und Gustav Mahler. Der Eintritt ist frei, um eine Spende für die Orgelrenovierung der Bergkirche wird gebeten.
Der nächste Kleidertausch steht an: Getauscht wird alles von Kleidern über Schuhe, Taschen, Gürtel und Schmuck. Wer aussortieren und Platz im Kleiderschrank schaffen will, bringt die ausrangierten Stücke gegen 18 Uhr zum Fragmente in der Blücherstraße 28. Dort werden bei gemütlicher Plauderei Kekse, Bier, Wein und Mitgebrachtes serviert. Und natürlich ausgiebig Kleidung und Accessoires getauscht. Wem passt das nicht?
SONST NOCH WAS? WOCHENENDTIPPS EINFACH HIER KOMMENTIEREN!